Insgesamt zielt das Logo darauf ab, Schlüsselwörter wie: Innovation, Intelligenz und Kommunikation hervorzurufen.

Während der Fokus auf Lateinamerika an der Oberfläche offensichtlich ist, sind andere Aspekte im Logo eher subtil angedeutet. Wir sehen Linien, Wellen, Schichten, die die Art und Weise darstellen, in der verschiedene Gedächtnisprozesse durch unterschiedliche Medien fließen und miteinander interagieren. Diese Linien bilden eine Form, die als Gehirn mit seinen beiden Hemisphären gesehen werden kann und auf das Organ unseres Körpers verweist, das für die Speicherung unserer Erinnerungen verantwortlich ist. Das Gehirn als Metapher gewinnt auch in der digitalen Welt in Form von künstlicher Intelligenz zunehmend an Bedeutung und verweist hierbei auf die Betonung digitaler Methoden im Projekt GUMELAB.

Die Linien spielen auch auf ein lateinamerikanisches, indigenes Textilartefakt namens „Mola“ an, das von dem Volk der Guna mit der Technik des umgekehrten Apliqués hergestellt wird. Durch die Verwendung von geometrischen Mustern und Darstellungen von Fauna und Flora vermitteln die Guna durch diese Textilien Geschichten, Legenden und Informationen über Heilpflanzen. Als solche können diese „Molas“ als eine Form der Aufzeichnung von Erinnerung gesehen werden, die ein Gegengewicht zur schriftlichen Geschichtsschreibung als der dominanten Form der Aufzeichnung der Vergangenheit darstellen. GUMELAB erforscht auf ähnliche Weise Medien, die von der traditionellen Geschichtsschreibung oft übersehen werden, und betrachtet sie als legitime und wirkungsvolle Träger der Erinnerung.

Nienke Schellinkhout Diaz - Grafikdesignerin