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Melodrama

Die dramatische Gattung Melodrama entstand aus der Verbindung von Theater und Musik. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat sich im Laufe der Zeit verändert. Die Geschichte zeigt, dass es sich beim Melodrama um ein äußerst beliebtes Genre handelt. Damit es jeder verstehen konnte, waren in den Anfängen des Musiktheaters die Figuren klar, einfach und manichäisch definiert: die Guten und die Bösen. Die dargestellten Gefühle waren stark, bestimmt und ohne Nuancen. Ein lustiger Charakter wurde mit dem tragischen Grundton des Protagonisten verbunden. Das Gute siegte immer über das Böse und es gab ein glückliches Ende.

Seit seinen Anfängen zieht sich das Melodrama als Genre durch verschiedene Medien, wie dem Fortsetzungsroman, in der Radionovela, dem Kino usw. Das Melodrama der Telenovela ist ein dramatisches Werk, in dem die Emotion und Handlung im Vordergrund stehen, das im seriellen Format erzählt wird. Im Allgemeinen wird die Entwicklung eines Helden oder einer Heldin geschildert, die sich auf eine vielversprechende Zukunft zubewegen. Es gibt Interessenskonflikte, Rivalitäten zwischen antagonistischen Zielen, Zusammenstöße zwischen sozialen Schichten und einen Kampf gegen Vorurteile und Ressentiments. Der Held oder die Heldin überwindet Hindernisse und Konflikte und vernichtet am Ende seine beziehungsweise ihre Feinde. In der Regel gibt es stets ein Geheimnis, das es zu enthüllen gilt. All das wird von viel Romantik und Sinnlichkeit begleitet, dargestellt von gutaussehenden Schauspielerinnen und Schauspielern und in attraktiven Kulissen und Kostümen. Viele lateinamerikanische Telenovelas haben jedoch das melodramatische Genre verändert und verändern es weiterhin. Sie sind realistisch, sodass die Erzählung im wirklichen Leben passieren könnte. Die Telenovelas aus Lateinamerika haben Vorstellungen über das Alter, die sozialen Klassen, die territorialen Gebiete und Geschlechter einbezogen und verändert. Sie beziehen sich teils auf historische Momente, regionale Gebiete und Kulturen sowie auf nationale und sogar transnationale Themenkomplexe.

 

Lies mehr zu Melodrama:

Martín-Barbero, Jesús, Muñoz, Sonia (Coordinadores) (1992): Televisión y melodrama. Géneros y lecturas de la telenovela en Colombia. 1. ed. Bogotá: Tercer Mundo Ed. (Comunicación social).

Martín-Barbero, J.; Rey, Germán (1999): Los ejercicios del ver. Hegemonía audiovisual y ficción televisiva. 1. ed. Barcelona: Ed. Gedisa (Estudios de televisión, 2).

Carabrujas, José Ignacio (2002): Y Latinoamérica inventó la telenovela. 1. ed. Caracas: Alfadil Ed (Ludens, 15), S. 115 – 144.